Das Institut wurde im Jahr 2013 mit der Berufung von Prof. Dr.-Ing Annika Raatz unter dem Namen „Institut für Montagetechnik“ neu gegründet. Vor 10 Jahren, im Jahr 2014, erfolgte dann der Einzug ins PZH in Garbsen. Eine Zeit, in der viele Erfahrungen gesammelt und Erkenntnisse gewonnen wurden.
10 Jahre Forschung von der Präzisionsmontage bis zur Soft Robotik
Im Jahr 2013 startete das match mit zwei wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, mittlerweile ist es auf mehr als 20 wissenschaftliche sowie drei Mitarbeiter*innen aus Technik und Verwaltung angewachsen. Einhergehend mit dem Wachstum des Instituts erweiterten sich ebenfalls die Forschungsfelder. So kann das match heute eine beachtliche Expertise in der Entwicklung von Montageprozessen, insbesondere der Präzisionsmontage und der Klebtechnik, sowie der Industrie- und autonomen mobilen Robotik vorweisen. Ebenfalls hat sich das match in der Soft Robotik und der robotergestützten Produktionsautomatisierung (beispielsweise multimodellgestützte Bahnplanung) einen Namen gemacht.
Das match ist in mehreren großen Verbundprojekten der Fakultät für Maschinenbau der LUH und in transregionalen Forschungsprojekten eingebunden. Unter anderem wirkt das match in den Sonderforschungsbereichen 1153 „Tailored Forming“, 1368 „Sauerstofffreie Produktion“, TRR 277 „Additive Manufacturing in Construction“, TRR 375 „Multifunctional High-Performance Components Made of Hybrid Porous Materials (HyPo)“ sowie im Exzellenzcluster „PhoenixD – Photonics, Optics, Engineering, Innovation Across Disciplines” mit.
Darüber hinaus koordiniert das match das DFG-Schwerpunktprogramm 2100 „Soft Material Robotic Systems“ und ist Teil des Forschungsbaus SCALE, in dem die skalierbaren Produktionssysteme der Zukunft erforscht werden. Um die über die Jahre verstärkte Expertise auch im Namen widerzuspiegeln, erfolgte 2023 die Namensanpassung zum Institut für Montagetechnik und Industrierobotik.
10 Jahre gute Lehre für angehende Ingenieur*innen
Neben den Forschungsprojekten ist ebenfalls das Lehrangebot stark gewachsen. Im Jahr 2016 hat Prof. Dr.-Ing Annika Raatz ihre Antrittsvorlesung mit dem Titel „Zwischen Mensch und Maschine – mein match!“ gehalten. Zu der Zeit gab es bereits eine Bachelor- sowie zwei Masterveranstaltungen. Das Angebot erweiterte sich über die Jahre auf mittlerweile vier Bachelor- und sechs Masterveranstaltungen.
Einen Fokus legt das match auf praxisbezogene Inhalte, bei denen Studierende neben den klassischen Lehrmethoden auch anwendungsnahe Herausforderungen der Produktionstechnik praktisch lösen müssen. So entwickelte das match beispielsweise die Veranstaltung „Robotergestützte Montageprozesse“, bei der eine komplette Montagezelle mit zwei Robotern und Peripherie in Betrieb genommen werden soll, sowie die Laborveranstaltung „Maschinelles Lernen in der Produktionstechnik“, bei der neuronale Netze zum Sortieren von Flaschenverschlüssen trainiert und implementiert werden sollen. Außerdem ist unter der Federführung des match 2017 das Bachelorprojekt an der Fakultät ins Leben gerufen worden, bei dem sich Studierende des ersten Semesters eine ingenieurstechnische Aufgabenstellung praktisch erarbeiten.
Zuverlässiger Kooperationspartner seit 10 Jahren
Seit der Institutsgründung ist das match bestrebt, die universitäre Forschung in die wirtschaftliche Anwendung zu überführen, was in zahlreichen Kooperationen mit der Industrie ungesetzt werden konnte. Erfolgreiche Implementierungen gelangen unter anderem in den Bereichen Medizintechnik, Haushaltsgeräte, Automobilbau, Sondermaschinen- sowie Bergbau.
Zusätzlich zu den Industrie-Kooperationen hat das match in den vergangenen Jahren ebenfalls nationale und internationale Forschungs-Kooperationen aufgebaut. So pflegt das match einen regen Austausch mit Prof. Helge Würdemann (UCL, London, England), Prof. Massimo Callegari (Ancona, Italien) sowie mit Prof. Sami Kara (UNSW Sydney, Australien).
Darüber hinaus besteht eine Kooperation mit der Universität in Kiew. Ziel ist es, Lehrinhalte als Remoteveranstaltung für Studierende in Kiew anbieten zu können. Zudem haben Studierende sowie wissenschaftliche Mitarbeiter*innen die Möglichkeit, für eine Projektarbeit für bis zu sechs Monate nach Hannover zu kommen.
Das match seit 10 Jahren im Austausch
Prof. Dr.-Ing. Annika Raatz ist aktives Mitglied in den wissenschaftlichen Gesellschaften für Handhabung, Montage und Industrierobotik (WGMHI) sowie für Produktionstechnik (WGP). In diesen wird der Austausch zu aktuellen Themen der Produktions- und Montagetechnik ermöglicht und unterstützt. Um aktiv an der Vernetzung der Mitglieder und somit einer Verbesserung des Austausches mitzuwirken, hat das match im Jahr 2023 das WGP-Assistenten- sowie das WGP-Netzwerktreffen ausgerichtet. Dabei trafen sich über 200 wissenschaftliche Mitarbeiter*innen der Mitgliedsinstitute, um sich kennenzulernen und über ihre aktuellen Forschungsthemen zu diskutieren.
In Zukunft wird auch der internationale Austausch weiter intensiviert. Internationale Anerkennung fand Prof. Dr.-Ing Annika Raatz, als sie 2023 als Mitglied in die Collège International pour la Recherche en Productique (CIRP) aufgenommen wurde.
Auch in der Wissenschaftskommunikation hat sich das match in den vergangenen Jahren vermehrt engagiert. So zählen seit mehreren Jahren die beliebten Mitmachaktionen unter dem Motto „Schlag den Roboter“ zum festen Bestandteil der „Nacht, die Wissen schafft“ sowie der „Nacht des Maschinenbaus“. Seit 2020 ist auch der Roboterhund EMMA im Team der Öffentlichkeitsarbeit. Was sie so treibt, kann man auf Instagram unter „Emma studiert“ verfolgen.
10 Jahre match – und was nun?
In den 10 Jahren hat sich das match neue Forschungsbereiche erschlossen und sich als fester Bestandteil der Forschungsszene etabliert. Um die Herausforderungen unserer Gesellschaft technologisch zu unterstützen, wird sich das match auch zukünftig neuen Themen und Methoden widmen und neue Schwerpunkte wie nachhaltige Produktionssysteme und Digitalisierung in der Forschung adressieren.