Teile aus Altfahrzeugen recyceln und so den Fahrzeugbau nachhaltiger gestalten: Vor dieser Herausforderung steht aktuell die Automobilindustrie, denn die Europäische Union (EU) plant gesetzliche Vorgaben, um die Kreislaufwirtschaft im Fahrzeugbau voranzutreiben.
Eine Hürde auf dem Weg in Richtung Nachhaltigkeit ist die schwierige Demontage komplexer Bauteile, insbesondere von Fahrzeuginnenteilen für Reparatur, Austausch oder Recycling. Die hohe Anzahl an Verbindungselementen, die Vielfalt der verwendeten Kunststoffe sowie die oft komplexe Bauweise mit verschweißten und verklebten Komponenten erschweren eine effiziente Zerlegung, Materialtrennung und Wiederverwertung.
Eine neue Methode, die es erstmals ermöglicht, die Demontageeignung von Fahrzeuginnenteilen systematisch zu beurteilen, hat Mohammad Ansari in seiner Masterarbeit entwickelt. Diese schafft eine systematische Entscheidungsgrundlage zur quantitativen Bewertung der Kreislauffähigkeit sowohl von aktuellen Bauteilen als auch von zukünftigen, idealerweise nachhaltigeren Designstrategien. In der Arbeit ist der innovative Ansatz am Beispiel einer Mittelarmlehne nachvollziehbar veranschaulicht und verifiziert.
Die Masterarbeit mit dem Titel „Methodische Entwicklung für die Demontage von Fahrzeuginnenteilen mit dem Fokus auf Design for Recycling bzw. Design for Disassembly“ entstand am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover in Zusammenarbeit mit der Grammer AG.
Mohammad Ansari erhielt für seine hervorragende Arbeit zum Fahrzeugrecycling den Young Professionals Award – eine Auszeichnung des SPE Central Europe für Nachwuchstalente in der Kunststofftechnik. Der Young Professionals Award soll jungen Wissenschaftler*innen und Ingenieur*innen als Sprungbrett in eine erfolgreiche Berufstätigkeit dienen. Er wurde im Jahr 2025 bereits zum dritten Mal von der Internationalen Gesellschaft für Kunststofftechnik e. V. vergeben.
