Funktioniert die Sprachsteuerung für fahrerlose Transportsysteme unabhängig vom jeweiligen Sprecher? Ab wann machen sich Störgeräusche bemerkbar? Bis zu welcher Interaktionszeit behält die Sprachsteuerung ihre Attraktivität für den Anwender? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigte sich Dr.-Ing. Florian Podszus in seiner Dissertation am Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) gGmbH. Mit den Ergebnissen seiner anwendungsorientierten Forschung leistete er einen Beitrag zur Digitalisierung in der Logistik. Das würdigte die Bundesvereinigung Logistik (BVL) in Berlin.
Effizienzsteigerung durch Sprachsteuerung von Fahrerlosen Transportfahrzeugen
Auf dem 35. Deutschen Logistik-Kongress vom 17. bis 19. Oktober 2018 stellten die drei besten Bewerber für den Wissenschaftspreis Logistik ihre Forschung vor. Podszus machte mit seiner Forschung deutlich, dass sprachbasierte Mensch-Maschine-Interaktion (MMI) mit autonomen Fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF) realisierbar ist. Diese Technik ermöglicht es Kommissionierern, anderen Tätigkeiten nachzugehen, während das FTF einen Auftrag ausführt. Der Nutzen wird vor allem dann augenscheinlich, wenn das FTF eine lange Strecke zurücklegen muss, die ansonsten von einem Fahrer hätte bewältigt werden müssen. Bei seiner Präsentation fokussierte sich Podszus auf den vierten Teilabschnitt seiner Studien: Wie beeinflusst die kognitive Informationsverarbeitung des Bedieners das Arbeitsergebnis? Dabei untersuchte der Wissenschaftler mithilfe eines Elektroenzephalogramms, welche Auswirkung sowohl die Aufmerksamkeit oder Unaufmerksamkeit als auch die Entspanntheit oder Anspannung auf den Output des Arbeiters – in diesem Fall eines Kommissionierers – haben.
Dr.-Ing. Florian Podszus ist Geschäftsführer der Firmen beta Data Science GbR und Bitmotec GmbH (in Gründung) sowie Alumni des IPH. Die beta Data Science GbR optimiert Produkte sowie Prozesse mit datengetriebenen Lösungen und hilft Kunden neue Märkte für digitale Geschäftsmodelle zu erschließen. Die Lösungen beinhalten, neben bewährten statistischen Methoden, auch neueste Ansätze der Künstlichen Intelligenz (KI) und des Machine Learning. Die Bitmotec GmbH (in Gründung) entwickelt IIoT-Sensorik, Kameraprüfsysteme und KI-basierte Online-Analyseplattformen für die Produktion und Logistik der Zukunft.