Die letzte Vorlesungsevaluation war eindeutig: Alle Studenten bewerteten Meiers Vorlesung mit Bestnote; viele betonten in ihren Anmerkungen, wie gut und wichtig sie den gebotenen Praxisbezug fanden. Benedikt Meier, promovierter Maschinenbau-Ingenieur aus Hannover und heute „Head of Technical Innovation Elevator & Escalator“ bei ThyssenKrupp in Essen, liefert diesen Praxisbezug nun schon seit 2007. Angefangen hatte er auf Bitte des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW), jetzt wechselt seine Blockveranstaltung ans Institut für Montagetechnik (match).
Vom Seminarraum an die Montagelinien
„Praxisbezug“ – das ist Meiers Mission. „Wenn Studenten von der Uni kommen, dann wissen sie theoretisch gut Bescheid, aber die Praxis ist oft nicht da. Die müssen erst laufen lernen.“ Bei seiner Vorlesung „Angewandte Aggregatmontage“ finden deshalb drei der sechs Blocktermine in Unternehmen statt. Einen Teil der Vorlesung hält Meier dann bei VW, Bosch oder ThyssenKrupp im Seminarraum, danach geht’s runter in die Anwendung, an die dortigen Montagelinien für Motoren oder Getriebe. Wie ist die Theorie hier umgesetzt? Wo sind die Stolperfallen, die oft in einem solchen Projekt auftauchen, und wie sind sie hier umgangen worden? Wie sind die Montagevorgänge miteinander verkettet? Welche Mess- und Prüfmittel wurden eingebaut?
Er merke auch in den Prüfungen, sagt Meier, dass diese Art des praxisnahen Studierens funktioniert: „Wenn die Theorie mit Praxis untermauert ist, bleibt sie einfach besser hängen.“ Insgesamt findet er, dass das Niveau der Studenten eher besser als schlechter wird: „Da sind schon klasse Leute dabei!“ Für Meier ist seine Veranstaltung natürlich auch eine von ThyssenKrupp sehr erwünschte Brücke zu diesen Leuten: „Wir wollen frisches Blut, neue Ideen, unkonventionelle Anstöße.“ Er betont aber, dass er keine ThyssenKrupp-Vorlesung halte und sehr gezielt eben auch zu anderen Unternehmen gehe.
Ab sofort am neuen Institut für Montagetechnik
Dass die Vorlesung nun innerhalb des Produktionstechnischen Zentrums Hannover (PZH) vom IFW ans match wechselt, ist naheliegend: Das 2013 von Professor Annika Raatz neu aufgebaute Institut für Montagetechnik ist inhaltlich am nächsten dran an der Aggregatmontage. Meiers Vorlesung bleibt im Wesentlichen gleich. Dennoch schätzt er das neue Umfeld sehr: „Professor Raatz schafft mit ihrer eigenen Vorlesung ein viel breiteres theoretisches Fundament. Die beiden Vorlesungen verstehe ich nicht als konträr, sondern als komplementär. Das ist absolut positiv zu sehen.“ Im Oktober 2015 geht’s los.
Weitere Informationen zur Vorlesung: http://www.pzh-hannover.de/pzh-vorlesungsangebot.html