Ein Ökosystem in der industriellen Produktion? Was zunächst seltsam klingen mag, birgt das Potential, die industrielle Produktion grundlegend zu revolutionieren. Seit längerem schon gilt Künstliche Intelligenz (KI) hierbei als Schlüsseltechnologie. Dank KI soll die Produktion der Zukunft flexibel, effizient und selbstoptimierend sein. Eben genau wie ein natürliches Ökosystem. Doch trotz der Fortschritte bei den KI-Methoden steht die Industrie vor einem gewaltigen Umsetzungsproblem. Oft fehlen nicht nur die technischen Voraussetzungen und das Know-how, sondern auch die passenden Geschäftsmodelle und die rechtlichen Rahmenbedingungen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Mit einem KI-Ökosystem geht das Team des Verbundprojektes IIP-Ecosphere diese Herausforderungen an. Das KI-Ökosystem ermöglicht Unternehmen gemeinsam KI-Lösungen zu entwickeln und Wissen sowie Daten auszutauschen. „Wir arbeiten nicht nur an neuen KI-Lösungen, sondern denken die einfache Nutzbarkeit und den Transfer in die Praxis direkt mit“, so Per Schreiber. Er ist Mitarbeiter am IFW und koordiniert das Projekt IIP-Ecosphere. Am IFW leitete er zuvor die Abteilung „Prozessüberwachung und -regelung“, aus der er viele Erfahrungen in das Projekt einbringt.
Auch das Thema Innovation ist für Per Schreiber nicht neu. So beschäftigte er sich in bereits in seinem Maschinenbaustudium an der TU München und an der KTH in Stockholm mit innovativen Geschäftsmodellen und Open Innovation, also der strategischen Öffnung von Innovationsprozessen. „An IIP-Ecosphere begeistert mich, dass all diese Themen zusammenspielen müssen“, so Schreiber. „In diesem Projekt sind wir erfolgreich, wenn wir aus den Herangehensweisen der verschiedenen Disziplinen Neues generieren.“
Projektvolumen von 12 Millionen Euro
IIP-Ecosphere gehört zu den Gewinnern des Innovationswettbewerbs „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“. Im Innovationswettbewerb fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) herausragende Ansätze für neue Formen KI-basierter Plattformökonomie.
Das Forschungszentrum L3S und das IFW der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben ein überzeugendes Konzept für den Ausbau der intelligenten Produktion erarbeitet – gemeinsam mit 18 Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft, darunter die Universität Hildesheim, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Volkswagen, Siemens, DMG Mori und Sennheiser. Insgesamt arbeiten mehr als 40 WissenschaftlerInnen, IngenieurInnen und Data Scientists im IIP-Ecosphere-Team zusammen. Das Gesamtvolumen des Projekts liegt bei rund 12 Millionen Euro.