Mit Knickbauchen lassen sich Rohre und Bleche verbinden. Das Fügeverfahren ist eine materialschonende Alternative zu konventionellen Verbindungen, da das Material keinen extremen Beanspruchungen ausgesetzt ist, wie etwa den hohen Temperaturen beim Schweißen. Das große Potenzial dieser Fügetechnologie hat Amer Almohallami gemeinsam mit seinen Projektpartnern untersucht und dafür den Projektpreis der Europäischen Forschungsgesellschaft für Blechverarbeitung (EFB) gewonnen.
In dem ausgezeichneten Forschungsvorhaben arbeitete Almohallami mit Alexander Sviridov von der BTU Cottbus und Philip Grützner von der Firma Promess aus Berlin zusammen. Gemeinsam haben sie für das Knickbauchen geometrische und physikalische Einflussgrößen identifiziert und deren Auswirkung auf das Prozessergebnis bewertet. Die Haupteinflussparameter haben die Wissenschaftler systematisch analysiert – sowohl numerisch mittels FEM-Simulation als auch in Experimenten und Analysen. Dadurch erarbeiteten sie ein umfangreiches Prozessverständnis. Für den Werkstoff Stahl konnten Almohallami und seine Forschungspartner hierbei Prozessgrenzen und Prozesskräfte ermitteln und grundlegende Zusammenhänge mathematisch beschreiben.
Der EFB-Projektpreis wird seit 2010 vergeben, ausgezeichnet werden jeweils die am besten bewerteten EFB-Forschungsprojekte des vorangegangen Jahres. Der Preis geht an junge Wissenschaftler, die ein EFB-Projekt im Technologiefeld der Blechverarbeitung sowohl wissenschaftlich als auch projekttechnisch herausragend bearbeitet und abgeschlossen haben. Bereits zum vierten Mal hat ein Mitarbeiter des Instituts für Umformtechnik und Umformmaschinen (IFUM) die Auszeichnung erhalten.