Für seine Masterarbeit hat Eric Pieper sämtliche Windparks in Deutschland analysiert und eine Methode entwickelt, um das Repoweringpotenzial zu bestimmen. Beim Repowering werden alte Standorte für den Bau neuer Windenergieanlagen verwendet – das heißt, die alten Anlagen werden abgebaut und durch neue, meist wesentlich leistungsfähigere Anlagen ersetzt.
Um herauszufinden, bei welchen Windparks sich das Repowering wirtschaftlich lohnt, hat der 27-jährige Wirtschaftsingenieur ein Excel-Tool entwickelt. Die größte Herausforderung dabei: „Ich musste Zahlen miteinander vergleichen, die sich eigentlich nicht vergleichen lassen“, sagt Eric Pieper. „Denn ich wollte ja nicht nur herausfinden, ob sich Repowering heute lohnt oder nicht. Sondern auch, ob ein späterer Zeitpunkt vielleicht wirtschaftlich sinnvoller wäre.“
Für seine Arbeit hat Eric Pieper den IPH-Zukunftspreis 2017 gewonnen. Der Preis würdigt den Verfasser der besten studentischen Abschlussarbeit, die innerhalb eines Jahres am IPH geschrieben wurde, mit einer Urkunde sowie 500 Euro in bar. Bei der Preisverleihung bezeichnete IPH-Gesellschafter Professor Peter Nyhuis die Arbeit als „absolut relevant für die Praxis“. Schließlich seien die Ergebnisse vor allem für Betreiber und Anbieter von Windenergieanlagen interessant, die herausfinden wollen, ob und wann sich ein Repowering lohnt.
Der Windenergieanlagen-Hersteller Vestas will das Tool künftig im Vertrieb nutzen. Henning Krix, der bei Vestas für das Repowering verantwortlich ist, betreute die Masterarbeit gemeinsam mit Martin Westbomke, der am IPH den Rückbau von Windenergieanlagen erforscht. Die Kooperation bescherte Eric Pieper nicht nur ein praxisrelevantes Masterthema, sondern direkt im Anschluss auch einen Job: Seit Mitte Oktober arbeitet er bei Vestas in Hamburg.