Jocker kennt sich im Produktionstechnischen Zentrum (PZH) aus: Er hat als studentische Hilfskraft am Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen (IFUM) schon den Einzug ins PZH im Jahr 2004 miterlebt, er hat 2008 am IFUM als Mitarbeiter begonnen und sich seitdem vor allem mit Umformmaschinen, Antriebssystemen und Messtechnik beschäftigt. Nun liegt seine Dissertation bei der Fakultät auf dem Tisch, und es ist Zeit für eine neue Herausforderung – auch wenn durch den Wechsel zur TEWISS GmbH die Adresse die gleiche bleibt.
Ursprünglich gegründet, um Bau, Finanzierung und Management des PZH zu organisieren, hat sich die TEWISS GmbH – früher: PZH GmbH – von dieser Aufgabe stark weiterentwickelt in Richtung Sondermaschinenbau und Transfer von Technik und Wissen in die Industrie. Sie bietet ihre Dienstleistungen der Universität und der Industrie an.
Nicht nur Sondermaschinen – auch Wartung, Garantie und CE-Konformität
„Die Schnittstelle zwischen Forschung und Industrie, die reizt mich sehr“, sagt Jocker, „und natürlich die Möglichkeiten, die wir als TEWISS haben.“ Er kennt nicht nur die Forschungsseite, sondern aus vielen Projekten mit Industriebeteiligung auch die Wünsche und Anforderungen seitens der Industriepartner. „Wenn in einem Forschungsprojekt mit der Uni ein Verfahren, ein Prozess, eine Anlage entwickelt wird, und ein Industriepartner sagt: ,Das hätten wir gern für unsere Fertigung‘ – dann steht TEWISS zur Verfügung.“
TEWISS kann dann nicht nur die Sondermaschine dazu anbieten, sondern auch Wartung, Service, Garantie und CE-Konformität – etwas, das kein Institut leisten kann, was aber die Angebotsoptionen eines Instituts enorm vergrößert. Letztlich ist eine Uni-Beteiligung aber keine Voraussetzung für einen TEWISS-Einsatz bei Industriepartnern. „Wir sind auch unabhängig davon gern Partner für die Unternehmen. Unser Spektrum reicht von Engineering-Dienstleistungen wie Programmierung, Konstruktion und Produktentwicklung bis hin zum Bau von Prüfmaschinen und Anlagen für die Produktion“, so Jocker.
Den gesamten Maschinenbau der Universität im Blick
Besonderes Augenmerk legt der neue Geschäftsführer auf die große Wiese, auf die er von seinem Büro in der dritten Etage aus schaut. Hier wird noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten für den Campus Maschinenbau Garbsen begonnen: Die gesamte Fakultät für Maschinenbau der Leibniz Universität soll in gut drei Jahren hier angesiedelt sein, vis-a-vis. „Das“, sagt Jocker, „bietet neue Chancen für den Technik- und Wissenstransfer und wird die Zusammenarbeit mit den anderen Instituten des Maschinenbaus dank kurzer Wege weiter vereinfachen“.
In den dreieinhalb Jahren, in denen Jockers Vorgänger Leif-Erik Lorenzen TEWISS geführt hat – er widmet sich nun anderen Aufgaben in der Industrie –, ist auch der PZH Verlag weiter ausgebaut worden. Etwa sieben Schriftenreihen seien in dieser Zeit hinzugekommen; auch diese Aktivitäten wird Jocker weiter verfolgen.