Julian M Allwood ist Professor für Ingenieur- und Umweltwissenschaften in Cambridge, England. Er eröffnet die Reihe am Dienstag, 15. März 2016, im Hörsaal des PZH. Allwood beschäftigt sich mit Material- und Energieeffizienz „with both eyes open“ und analysiert die Wechselwirkungen von Energie, Wasser, Land und anderen Ressourcen. Er hat am Fünften Sachstandsbericht des IPCC, des Weltklimarats der Vereinten Nationen, mitgewirkt; es ist ein Ergebnis seiner Gruppe, dass sich ohne zusätzliche Anstrengungen die globale Durchschnittstemperatur bis 2100 um 3,7 bis 4,8 °C erhöhen wird. Allwood bricht in seinen Büchern und Vorträgen Forschungsergebnisse auch auf Konsequenzen für den beruflichen und privaten Alltag herunter.
Konsequenzen der Wachstumslogik
Am Montag, 2. Mai 2016, begrüßt das PZH den Volkswirt Niko Paech als zweiten Gast der Reihe. Paech ist apl. Professor für Produktion und Umwelt an der Universität Oldenburg. Er ist prominenter Vordenker und Vertreter einer Postwachstumsökonomie. Deren zentrale These ist es, dass die Wachstumslogik, die unseren aktuellen Lebens- und Wirtschaftsweisen zugrunde liegt, diese in absehbarer Zeit zerstören wird. Unsere Zukunft ist demzufolge in jedem Fall eine Postwachstumsgesellschaft, entweder noch rechtzeitig „by design“ – oder unfreiwillig „by desaster“.
Der renommierte Sozialpsychologe Harald Welzer kommt am Montag, 6. Juni 2016, ins PZH. Der Direktor der „FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit“ in Berlin und Professor für Transformationsdesign an der Universität Flensburg stellt seinen Vortrag unter den Titel „Denn sie tun nicht, was sie wissen – Vom Zusammenhang zwischen Wissen und Handeln“.
Herausforderungen der Zukunft interdisziplinär lösen
Die neue Vortragsreihe richtet sich vor allem an PZH-Mitarbeiter und -Studenten. Wir wollen die Möglichkeit schaffen, uns mit grundlegenden Fragen zu beschäftigen, über die täglichen, oft eng getakteten Abläufe im Forschungsbetrieb hinaus“, erklärt Professor Ludger Overmeyer, Vorstandssprecher des PZH.
Diese Fragen sind parallel dazu auch Thema des PZH Magazins 2016, das im Frühjahr mit dem Titel „Zukunftsvisionen“ erscheinen wird. Es betrachtet produktionstechnische Forschung auch vor dem Hintergrund von Klimawandel und Ressourcen-Übernutzung und erzählt von Beispielen aus der Landwirtschaft genauso wie vom Wieder- und Weiternutzen und von der Arbeitswelt der Zukunft. „Die Herausforderungen der Zukunft sind nur interdisziplinär zu lösen, also müssen wir lernen, sie noch viel mehr als heute mit den Augen anderer Disziplinen zu sehen“, ergänzt Overmeyer.
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