Fabrikplanung ist komplex und unerlässlich für eine erfolgreiche Produktion. Neben der Anordnung von Maschinen und Lagerflächen wirkt sich auch die Auswahl der Transportsysteme auf das Layout aus. Deswegen ist es sinnvoll, Fabriklayout und Transportsysteme gleichzeitig zu planen. Oft geschieht dies aber nacheinander. Dann ist es möglich, dass das gesamte Fabriklayout nach Auswahl der Transportsysteme aufwendig angepasst werden muss.
Transportmittel in Fabriklayout integrieren
Der Student des Wirtschaftsingenieurwesens Patrick Wenzel wollte innerhalb seiner Masterarbeit den Fabrikplanungsprozess optimieren, indem die Transportsysteme direkt in die Planung mit einbezogen werden. Ziel war es, ein mathematisches Optimierungsmodell zu entwickeln, das aufgrund seiner vielen Freiheitsgrade eine anwendungsbezogene Anpassung zulässt und erweitert werden kann.
Das von Wenzel programmierte mathematische Entscheidungsmodell zur Layoutplanung unterscheidet sich von einem Großteil der existierenden Ansätze. Teilprobleme können damit integriert eingeplant und ganzheitlich betrachtet werden. Dafür hat er zuerst einmal einen umfangreichen Stand der aktuellen technischen Möglichkeiten skizziert, bevor er mithilfe der Programmiersprache Python eine ganzheitliche Lösung programmierte. Das entwickelte Modell und die Softwareumsetzung bieten durch den Einbezug von Transportsystemen eine Unterstützung für Unternehmen innerhalb der Layoutplanung. Das vorgeschlagene Layout kann beispielsweise am Fabrikplanungstisch weiter an Vorgaben angepasst werden.
IPH-Zukunftspreis für Patrick Wenzel
Für seine Masterarbeit „Entwicklung eines mathematischen Optimierungsmodells zur materialflusseffizienten Grob- und Feinlayoutplanung unter Berücksichtigung der Einflüsse von Transportsystemen“ erhält Patrick Wenzel in diesem Jahr den IPH-Zukunftspreis.
Das IPH bietet laut Wenzel eine optimale Mischung aus Praxisnähe und theoretischer Auseinandersetzung mit den Themen der Logistik, weswegen er auch seine Masterarbeit am IPH schreiben wollte. „Covid-19 und der Lockdown haben mir das Verfassen meiner Masterarbeit etwas erschwert.“, so Wenzel. „Ich habe mich trotzdem die ganze Zeit über sehr gut betreut gefühlt und vor allem der Austausch auf inhaltlicher Ebene hat mir viel Spaß gemacht.“. Die Ergebnisse seiner Arbeit flossen in das Forschungsprojekt „Automatisierte und integrierte Layout- und Transportsystemplanung unter Berücksichtigung logistischer und wirtschaftlicher Zielgrößen (AutoLaT)“ unter der Projektleitung von Christian Kutzner ein.
„Der Schwierigkeitsgrad der Arbeit war außergewöhnlich hoch. In seiner überaus umfangreichen Ausarbeitung hat Herr Wenzel einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der digitalen Fabrikplanung geleistet.“ sagte IPH-Geschäftsführer Dr.-Ing. Malte Stonis bei der Verleihung des IPH-Zukunftspreises am 20. Dezember 2021. Wenzel hat die Jury unter anderem mit der Systematik seiner Arbeitsweise, der kreativen Problemlösung und der Methode überzeugt.
Preis für die beste Abschlussarbeit wird jährlich vergeben
Seit 2016 prämiert das IPH jedes Jahr die beste studentische Abschlussarbeit. In die Auswahl für den IPH-Zukunftspreis 2022 kommen alle Studierenden, die ihre Bachelor- oder Masterarbeit am IPH schreiben und spätestens am 30. September 2022 bei der Fakultät einreichen.
Themen für studentische Arbeiten werden regelmäßig unter www.iph-hannover.de/jobs angeboten.