Für die Studie der GREAN GmbH aus Garbsen wurden über 80 produzierende Unternehmen online oder telefonisch zu ihrer Situation in der Pandemie befragt. Das Ziel war es, die Einflüsse von Corona auf die Produktion konkreter benennen und zukünftige Tendenzen abschätzen zu können. Dabei zeichnet sich ein klares Bild ab: Nach einem anfänglichen Schock, ausgelöst durch die unerwartete Pandemie, herrscht nun in vielen Unternehmen eine optimistische Sichtweise vor. Die Produktion läuft wieder an. Jedoch ist das Unsicherheitsempfinden bei über neunzig Prozent der Unternehmen mit "mittel" oder sogar "hoch" angegeben. Die Investitionsbereitschaft ist dementsprechend "mittel" bis "gering".
Dr. Tobias Heinen sagt über die Ergebnisse der Studie: "Was uns überrascht hat, ist, dass die wirtschaftliche Gesamtsituation etwas gegen den allgemein wahrgenommenen Trend eher als gut beschrieben wird." Es gibt weiterhin ein hohes Auslastungsniveau in der Produktion, bedingt durch das gesenkte Kapazitätsangebot durch Kurzarbeit. Zudem haben Unternehmen noch Aufträge aus der Zeit "vor Corona".
Ausblick in die Zukunft
Wie geht es nun in der Produktion weiter? Die Unternehmen wurden zusätzlich danach befragt, welche Trends sie zukünftig sehen. Die Begriffe Digitalisierung und "Cutting Costs" sind weiterhin feste Instanzen in den Unternehmen. Doch auch andere Themen gewinnen an Bedeutung: Neue Geschäftsmodelle, Klimaschutz, Resilienz und strukturelle Änderungen. Jeder fünfte Befragte möchte in Zukunft sein eigenes Geschäftsmodell grundlegend überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Die Fertigungstiefe wurde bei 86 Prozent der Unternehmen nicht geändert, was zeigt: Fertigung ist und bleibt Kernkompetenz.
Themen wie Resilienz werden immer wichtiger und die Re-Regionalisierung von Beschaffungspartnern werden in Zukunft ebenfalls an Bedeutung gewinnen. Unternehmen möchten zukünftig Supply-Chain-Risiken absichern. Eine Krise wie die Covid19-Pandemie kann aufzeigen, in welchem Bereich es Verbesserungspotenzial innerhalb der Produktion gibt.Auch das Interesse an "Cost cutting" wird vermutlich durch die Pandemie beeinflusst und erhöht. Es gilt, die Liquidität zu erhalten, indem im ersten Schritt die Kosten gesenkt werden. Sich um eine effiziente Produktion zu bemühen und flexibel auf externe Faktoren reagieren zu können, wird wichtiger denn je. Auch der ökologische Fußabdruck wird in Zukunft relevanter sein als je zuvor.
GREAN rät Unternehmen aufgrund der Studienergebnisse dazu, ihre bestehenden Produktionsstrukturen zu hinterfragen, um die Fertigung auch weiterhin effizient zu gestalten und um ihre Supply-Chain-Strukturen auf Resilienz auszurichten. Um Unternehmen auch in der Zeit nach der Pandemie zu unterstützen, bieten sie ein umfangreiches Beratungsangebot an. Die gesamte Studie finden Sie unter https://grean.de/de/allgemein/produktionsindex/.