In unserer zunehmend digitalisierten Welt spielen „kleine Helfer“ eine immer größere Rolle. So ist es in manchen Haushalten schon selbstverständlich, dass ein Roboter das tägliche Staubsaugen oder Rasenmähen übernimmt. Doch nicht nur im privaten Umfeld sollen Menschen und Roboter miteinander arbeiten können. Auch in industriellen Produktionsprozessen sollen Mensch-Roboter-Kollaborationen (MRK) stärker eingesetzt werden.
SafeMate soll Unternehmen die Einführung von MRK erleichtern
Seit Jahren beherrscht die MRK-Technologie die Industriemessen und macht dabei deutlich, dass sie ein großes Potenzial birgt, die aktuellen Herausforderungen von Unternehmen zu lösen. Dennoch sind derzeit wenige Kollaborationen, also die zeitgleiche Nutzung eines Arbeitsraumes durch Mensch und Roboter, in den Produktionen zu finden. Gründe hierfür sind unter anderem fehlendes Fachwissen, unklare Akzeptanz der Systeme und Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Mitarbeitern. Um diesen drei Hinderungsgründen entgegenzuwirken, forschen die Institute für Fabrikanlagen und Logistik (IFA) und für Montagetechnik (match) zusammen mit neun Industriepartnern im Projekt SafeMate an allgemeingültigen Strategien zur Einführung von kollaborativen Montagesystemen. Dabei entwickeln die Wissenschaftler einen Leitfaden, der Unternehmen Anhaltspunkte dafür aufzeigen soll, welche Arbeitsplätze sich für MRK eignen und wie sie in die Planung einsteigen können.
Montage von Waschautomaten auf der automatica
Vom 19. bis 22. Juni 2018 präsentieren sie in München auf der automatica, der Leitmesse für intelligente Automation und Robotik, einen Anwendungsfall aus dem Bereich der Waschautomatenmontage: Im Vorfeld hatten die Forscher herausgefunden, dass die Befestigung einer Luftfalle, einem Bauteil zur Füllstandmessung im Waschautomaten, belastend für die Mitarbeiter ist. Deshalb wird dieser Montageschritt zukünftig unter Zuhilfenahme eines Roboters durchgeführt.
Auf dem Gemeinschaftsstand der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Montage, Handhabung und Industrierobotik (WGMHI) werden zudem weitere Projekte aus dem Bereich der MRK sowie der Industrie 4.0 dem interessierten Fachpublikum nähergebracht. Besucher der Messe können sich am Stand A4.212 von den beteiligten Instituten informieren lassen.