Nach der großen Resonanz auf den Start des „Zukunftslabors Produktion und Gesellschaft“ Anfang 2016 wird die Vortragsreihe 2017 fortgesetzt. Im Mittelpunkt steht die Frage: Wie lassen sich Produktionstechnik und gesellschaftliche Verantwortung verbinden?
Cradle to Cradle: die abfallfreie Produktion
Am Dienstag, 7. Februar 2017, wird Professor Michael Braungart ab 11 Uhr im PZH-Hörsaal über seine Vorstellung von guten Produkten und Produktionsprozessen sprechen. Braungart ist überzeugt davon, dass wir qualitativ hochwertige und kreislauffähige Alternativen entwickeln können, die für Mensch und Natur nützlich sind.
Braungart hat 1985 in Hannover in Chemie promoviert. Er war aktiv für Greenpeace Deutschland und hat mit dem Architekten und Designer William McDonough das Cradle-to-Cradle-Konzept entwickelt – also die Vision einer Wirtschaft, in der Materialien nicht als Abfall enden, sondern, als Nährstoffe betrachtet, in Kreisläufe zurückgeführt werden.
Er ist Gründer und wissenschaftlicher Geschäftsführer von EPEA, einem internationalen Umweltforschungs- und Beratungsinstitut in Hamburg. Braungart lehrt und lehrte an zahlreichen Hochschulen in Europa und den USA, darunter die Leuphana Universität Lüneburg, die Rotterdam School of Management, die Carnegie Mellon University in Pittsburgh, die Bauhaus-Universität Weimar und die University of Wales in Cardiff.
Vision einer positiven Zukunft: die klimaneutrale Produktion
Auch Michael Hetzer, der am Montag, 24. April 2017, um 13 Uhr zu Gast im PZH sein wird, hat seine eigene Vision von einer positiven Zukunft: Er hat vor Jahren begonnen, die Produktion der elobau sensor technology, einem weltweit agierenden Unternehmen mit Stammsitz in Süddeutschland, unter Klimaaspekten zu betrachten. Mittlerweile produziert elobau klimaneutral. Eine Gemeinwohlbilanz ist in Arbeit. Das Unternehmen ist für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2016 nominiert worden.
Was ihn antreibt, wo es hingeht und welche Hürden es gab – oder gibt – stellt Michael Hetzer in seinem Vortrag vor.
Das Ziel: den Horizont erweitern
Das PZH will mit seinem „Zukunftslabor Produktion und Gesellschaft“ dazu beitragen, den Horizont zu erweitern und gesellschaftliche Herausforderungen in den Blick zu nehmen. Im Frühjahr 2016 hatten bereits drei Vordenker – der Ingenieurwissenschaftler Julian M Allwood, der Ökonom Niko Paech und der Sozialpsychologe Harald Welzer – aus ihrer jeweiligen Perspektive Stellung bezogen.
Die Vortragsreihe richtet sich in erster Linie an die Wissenschaftler und Mitarbeiter im Produktionstechnischen Zentrum, steht darüber hinaus aber auch anderen am Thema Interessierten offen.