Der IFW-Ehemaligenverein zeichnet mit dem Preis, der mit 1.000 Euro dotiert ist, die beste Dissertation des Jahres aus. Nominiert waren Dr.-Ing. Lars Ellersiek mit seiner Dissertation zum Thema Prozessdämpfende Effekte in der Zerspanung mit Kühlschmierstoff, Dr.-Ing. Heinrich Klemme, der über die flüssigkeitslose Kühlung von Motorspindelwellen promoviert hat, und Dr.-Ing. Marcel Wichmann, der sich in seiner Dissertation mit der selbstoptimierenden Prozessplanung für das Werkzeugschleifen beschäftigt hat.
„Allein für diesen Preis nominiert zu sein, ist eine große Auszeichnung. Und es war ein sehr knappes Rennen, das Marcel Wichmann für sich entscheiden konnte“, sagte IFW-Leiter Professor Berend Denkena, der gemeinsam mit Professor Hans Kurt Tönshoff die Urkunde überreichte.
In seiner Dissertation mit dem Titel „Selbstoptimierende Prozessplanung für das Werkzeugschleifen“ hat sich Marcel Wichmann mit der Erforschung einer Methodik zur Kompensation von Formfehlern und zur Stellgrößenoptimierung beschäftigt.
„Gerade beim Nutentiefschliff kommt es aufgrund des hohen Materialabtrags zu starken Abdrängungen“, erklärt Wichmann. Hierauf würde man in der Industrie aktuell mit dem Einsatz von Lünetten reagieren, welche das Werkstück während der Fertigung abstützen. Da diese allerdings erhöhte Rüstaufwände erfordern und gerade für Sonderwerkzeuge mit kleinen Stückzahlen unwirtschaftlich werden, beschäftigt sich die neue Methode mit der freifliegenden Bearbeitung. Die erforschte Prozessadaption modifiziert den Schleifpfad der Schleifscheibe, sodass diese der Biegelinie des Werkstücks folgt.
Zusätzlich zeigte Preisträger Wichmann in seiner Dissertation, wie die verwendeten Modelle durch kontinuierliche Datenrückführung selbständig lernen und für sich ändernde Bedingungen angepasst werden können.