Wie wird man eigentlich Weltraum-Forscher? Dr.-Ing. Christoph Lotz war nach seinem Maschinenbau-Studium an der Leibniz Universität Hannover zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Transport- und Automatisierungstechnik (ITA) sowie der QUEST-Leibniz-Forschungsschule beschäftigt. Derzeit leitet er den Forschungsbereich „Production in Space“, koordiniert fakultätsübergreifende universitätsinterne und -externer Forschungsprojekte und ist Mitglied des Exzellenzclusters QuantumFrontiers.
Aufbau des Einstein-Elevators
Die enge Zusammenarbeit zwischen dem ITA, dem Institut für Quantenoptik und der QUEST-Leibniz-Forschungsschule ermöglichte es Christoph Lotz, ein DFG-gefördertes Großprojekt zu managen – den Aufbau des Einstein-Elevators. Hierbei handelt es sich um einen aktiven Fallturm zur Durchführung von Experimenten unter Schwerelosigkeit und partieller Gravitation.
Der Frage, welche Einflussfaktoren auf die Qualität der Fallturmanlage hierbei eine entscheidende Rolle spielen, widmete er sich in seiner im Januar 2022 veröffentlichten Dissertation mit dem Titel „Untersuchungen zu Einflussfaktoren auf die Qualität von Experimenten unter Mikrogravitation im Einstein-Elevator“.
Forschung im Exzellenzcluster QuantumFrontiers
Innerhalb des Exzellenzclusters QuantumFrontiers, dessen Mission es ist, die Erkenntnishorizonte der angewandten Metrologie mithilfe von Quantentechnologien zu erweitern, ist Christoph Lotz für die Koordination von Projekten unter Schwerelosigkeit verantwortlich.
Zudem leitet er gemeinsam mit Dr. Baptist Piest die Topical Group „Quantum optics and sensing in microgravity“ (QOSMIG), welche die Planung, Realisierung und Erprobung von wegweisenden künftiger Weltraummissionen unterstützt. Die Verbindungen sowohl der Mikrogravitationsplattformen untereinander als auch der Forscher aus verschiedenen Disziplinen werden hier forciert.
Teamleitung eines neuen Forschungsbereichs
Neben der erfolgreichen Beteiligung an weiteren Forschungsprojekten sowie der Bewirtschaftung des Einstein-Elevators leitet Christoph Lotz den Forschungsbereich „Production in Space“ innerhalb des Instituts für Transport- und Automatisierungstechnik (ITA) der Leibniz Universität Hannover. Dieser beschäftigt sich mit Produktionsverfahren unter Weltraumbedingungen, wie sie beispielsweise auf der ISS, dem Mond oder dem Mars zum Einsatz kämen.
Zu seinen aktuellen Forschungsschwerpunkten zählen – neben der physikalischen Grundlagenforschung und der Weiterentwicklung des Einstein-Elevators – die Erforschung und Entwicklung verschiedenster additiver Fertigungsverfahren in Mikrogravitation und partieller Schwerkraft sowie die Entwicklung weltraumtauglicher Systeme.
Seit Mai diesen Jahres hat der Forschungsbereich rund um Christoph Lotz seinen Arbeitsort von Garbsen nach Hannover an das Hannover Institute of Technology (HITec) verlagert. Das aktuell 7-köpfige Team forscht damit nah dem Einstein-Elevator und kann von Synergien aus der Nähe zu den Kollegen der Physik profitieren. Außerdem werden die im Einstein-Elevator simulierten Weltraumbedingungen auch externen Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt und diese bei ihrer erfolgreichen Projektdurchführung unterstützt.