Bei dem Einstein-Elevator handelt es sich um einen weltweit einzigartigen, 40 Meter hohen Fallturm der nächsten Generation, welcher es ermöglicht, Experimente unter Schwerelosigkeit/Mikrogravitation sowie partieller Gravitation durchzuführen. Die theoretische Basis und Namensgebung stützt sich auf Albert Einsteins Gedankenexperiment zum Äquivalenzprinzip.
Errichtet wurde das DFG-geförderte Forschungsgroßgerät am Hannover Institute of Technology (HITec) im Rahmen des damaligen Exzellenzclusters „Centre for Quantum Engineering and Space-Time-Research“ (QUEST) unter der Koordination des Instituts für Transport- und Automatisierungstechnik (ITA).
Technische Daten und Versuchsdurchführung
Der Fallturm besteht aus einem inneren und einem äußeren Tragwerk sowie einer linear angetriebenen Gondel, welche als Vakuumkammer fungiert. Um Experimente durchführen zu können, werden diese auf einem Experimentträger platziert, welcher dann in die Gondel eingebracht wird. Der Linearantrieb ermöglicht die Beschleunigung der Gondel und katapultiert das Experiment in die Höhe, welches sich dadurch für 4 Sekunden in Schwerelosigkeit/Mikrogravitation befindet. Mit einer Wiederholrate von bis zu 300 Experimenten pro Tag (ein Flug alle 4 min) sorgt der Einstein-Elevator dafür, dass Forschungskampagnen in sehr kurzer Zeit durchgeführt werden können beziehungsweise statische Untersuchungen realisierbar sind. Die maximale Nutzlast der Experimente inklusive des Experimentträgers beträgt 1.000 kg.
Forschungsbetrieb
Der Einstein-Elevator startete seinen ersten Flug im Jahr 2019. Der Forschungsbetrieb wurde im Frühjahr 2020 aufgenommen. Neben der physikalischen Grundlagenforschung im Bereich der Erdvermessung und Inertialsensorik gibt es noch weitere Forschungsgebiete, die mit Hilfe des Einstein-Elevators untersucht werden. Hierzu zählen unter anderem die additive Fertigung aus dem Maschinenbau und die Produktionstechnik für den Einsatz in zukünftigen Weltraummissionen im Allgemeinen. Zudem besteht auch für externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Möglichkeit, ihre Experimente innerhalb des Einstein-Elevators durchzuführen.