In unmittelbarer Nähe zum Produktionstechnischen Zentrum Hannover (PZH) entsteht das neue Forschungsgebäude, dessen Fertigstellung für 2022 geplant ist. Der Bau und die Einrichtung der Großgeräte kosten insgesamt etwa 49,6 Millionen Euro, die das Land Niedersachsen und der Bund je zur Hälfte tragen.
Im Forschungsbau SCALE soll zukünftig eine skalenunabhängige und modulare Produktionstechnik erforscht werden. Der Fokus liegt dabei nicht auf der Fertigung einzelner, spezifischer Bauteile, sondern auf der Entwicklung und Erforschung allgemein anwendbarer Fertigungsmethoden und Prozessketten, die es ermöglichen, mit derselben Technologie sowohl größen- und stückzahlunabhängig als auch ökologisch und ökonomisch effizient zu fertigen.
Auf einer nutzbaren Fläche von rund 7.000 Quadratmetern werden elf Großgeräte zum Einsatz gebracht, darunter eine mobile Servopresse, Montage- und Fertigungsplattformen, zwei additive Fertigungsanlagen, Indoor-Laser-GPS und ein mehrachsiger dynamischer Belastungsprüfstand. Eine zentrale Halle mit einer Höhe von zehn Metern sowie Laborflächen ermöglichen eine Bearbeitung großformatiger Bauteile.
Bisher ist die Fertigung von Großbauteilen durch die Größe der eingesetzten Maschinen begrenzt. Eine Steigerung der Bauteilgröße erfordert deshalb vollkommen neuartige Fertigungskonzepte und -maschinen. In Zukunft soll die Fertigung von Großbauteilen beispielsweise durch eine intelligente Vernetzung vieler kleiner, mobiler und untereinander kommunizierender Fertigungseinheiten ermöglicht werden.
Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler sagte beim Spatenstich: „Im Forschungsbau SCALE werden die universitären Kompetenzen auf dem Gebiet der skalierbaren Produktion gebündelt. Der Wissenschaftsstandort Niedersachsen gewinnt damit deutlich an Profil.“