„Ich freue mich darauf, als Abteilungsleiterin in sämtliche Projekte der Prozesstechnik eingebunden zu sein und interdisziplinär mit den anderen Abteilungen zusammenzuarbeiten“, sagt Kriwall. Seit Mai 2017 arbeitet sie als Projektingenieurin am Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) gGmbH. Zuvor studierte sie Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Produktionstechnik an der Leibniz Universität Hannover.
In ihren zweieinhalb Jahren am IPH hat Mareile Kriwall bereits viele unterschiedliche Aufgaben erfüllt. Im Grundlagenforschungsprojekt „Verbundhybridschmieden“ untersuchte sie das gleichzeitige Umformen und Fügen zweier Bauteile. Im Projekt „ÖkoLogWi“ entwickelte sie ein Programm, mit dem Unternehmen ihre Ökobilanz gezielt verbessern können. Und als Koordinatorin bei „Mit uns digital!“, dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hannover, organisierte sie Veranstaltungen und sprach auf Messen mit Unternehmen über Digitalisierungsmöglichkeiten. Zusätzlich ist sie bereits seit einem Jahr stellvertretende Abteilungsleiterin der Prozesstechnik.
Mehr Vielfalt ist ihr Ziel
Als Generalistin ist Kriwall genau die Richtige für die Aufgabe, die jetzt vor ihr steht: Sie soll die Abteilung noch breiter aufstellen. „Die Umformtechnik ist eine absolute Kernkompetenz des IPH, meine Kollegen haben unglaubliches Wissen zum Querkeilwalzen, zum mehrdirektionalen Schmieden, zum Hybridschmieden sowie zur Prozessauslegung und -überwachung gesammelt“, sagt Kriwall. „Aber Prozesstechnik ist viel mehr als das. Insbesondere für die Digitalisierung und das Maschinelle Lernen gibt es noch sehr viele Einsatzgebiete. Da können wir vielfältiger werden.“
Das wünscht sich auch IPH-Geschäftsführer Dr. Malte Stonis. „Die Prozesstechnik-Abteilung kann neue Impulse setzen und sich an aktuellen Trends orientieren – wie etwa Künstlicher Intelligenz, Ergonomie und Qualitätssicherung. Damit könnte das gesamte IPH noch besser auf den Bedarf der Industrie und insbesondere des niedersächsischen Mittelstands eingehen.“ Bereits heute entwickeln die IPH-Ingenieure ergonomisch geformte Zangen, Sensoren zur Prozessüberwachung in Umformmaschinen und Methoden zur automatisierten Stadienplanung. Weitere Forschungsprojekte in dieser Richtung werden folgen.
Dr. Langner wechselt in die Industrie
Aus der Wissenschaft in die Wirtschaft wechselt Kriwalls Vorgänger Dr. Jan Langner: Er hat zum 1. November neue Aufgaben bei einem Industrieunternehmen übernommen. Langner ist ebenfalls Maschinenbauingenieur und kam 2011 ans IPH. Nach seiner Promotion im Jahr 2016 übernahm er die Leitung der Prozesstechnik-Abteilung. „Spannend finde ich am IPH die Mischung aus wissenschaftlichem Arbeiten und industrienahen Themen“, so Langner. Unter seiner Führung hat die Prozesstechnik-Abteilung viele Forschungsprojekte erfolgreich beantragt und ist deutlich gewachsen – von sieben auf zehn Mitarbeiter.