Sie unterstützen potenzielle Gründer*innen bei „starting business“. Sind Sie selbst der geborene Unternehmer?
Die Faszination für Unternehmertum begleitete mich schon seit meiner Kindheit, beeinflusst von einem Freundesvater, der im internationalen Handel mit Druckmaschinen tätig war. Trotz dieses frühen Einflusses folgte ich zunächst dem vorgezeichneten, konventionellen Pfad zum Angestelltenverhältnis und fand mich nach meinem Maschinenbaustudium an der Leibniz Universität als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Montagetechnik (match) wieder, wo ich fünf Jahre lang tätig war. Hier, im Versuchsfeld, wo öfter mal innovative Ideen geboren wurden, realisierte ich, dass viele dieser Ideen ungenutzt blieben. Irgendwie fehlte immer jemand, mit dem man die Idee konkretisiert, modelliert und der einem eine Anleitung und auch Motivation gibt, den ersten Schritt zu tun.
Hatten Sie selbst auch Ideen, die ungenutzt blieben?
Ja! Ich habe einige noch sehr rudimentäre Geschäftsideen, die am PZH entstanden sind, nicht weiterverfolgt. Mit den richtigen Ansprechpartner*innen und individueller Unterstützung wäre mein Werdegang vielleicht ein anderer gewesen. Trotzdem, das Arbeitsmodell „eigener Chef zu sein“ ließ mich nicht los und ich gründete abseits von Technik und Forschung einen Buchverlag, um meiner Faszination für das Gründen nachzugehen. Obwohl „Learning by doing“ und „Trial and Error“ in der Anfangszeit meine Devisen waren, funktioniert der Verlag heute immer noch – aber ich bin überzeugt davon, dass der Start mit einer zielgerichteten Gründungsberatung deutlich einfacher und weniger zeitintensiv gewesen wäre.
Wie haben Sie sich damals den Start erleichtert?
Um nicht alles auf eine Karte setzen zu müssen, entschied ich mich zunächst neben meiner gerade erfolgten Gründung, eine Teilzeitposition an einer technischen Berufsschule anzunehmen. Die Stelle ließ mir Freiraum für meine unternehmerischen Aktivitäten und ich konnte gleichzeitig die Sicherheiten des Angestelltendaseins genießen. Der Verlag und die Arbeit wuchsen in der Anfangszeit jedoch recht schnell, so dass ich mich dann doch entschloss, mein kurzes Lehrerdasein wieder aufzugeben und mich ganz meinem Verlag zu widmen.
Und heute?
Heute arbeite ich neben meiner eigenen Unternehmung teilzeitlich bei „starting business“, einer Kooperation der Leibniz Universität Hannover mit hannoverimpuls, um mein Wissen und meine Erfahrungen weiterzugeben. Besonders am Herzen liegt mir, andere potenzielle Gründer*innen am PZH – ob Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, Post-Docs, Studierende oder Mitarbeitende – zu ermutigen, ihre Träume von der Selbstständigkeit zu realisieren.
Was bietet „starting business“?
Der Gründungsservice der Leibniz Universität Hannover bietet direkten Zugang zu attraktiven Förderprogrammen, wie dem Gründungsstipendium EXIST, und unterstützt innovative Ideen von der initialen Konzeptphase bis zur Markteinführung. Wir begleiten eine breite Palette von Unternehmungen, von High-Tech-Startups bis hin zu einfacheren Unternehmenskonzepten. „starting business“ steht allen Studierenden und Mitarbeitenden der Leibniz Universität Hannover zur Seite, die Ihre unternehmerischen Ideen verwirklichen möchten. Wir bieten praktische Unterstützung und stellen unsere Ressourcen und Expertise zur Verfügung, um Gründer*innen den Einstieg zu erleichtern.
Zum Abschluss: Welchen Rat würden Sie Gründungswilligen mit auf den Weg geben?
Nicht träumen, sondern machen!